Noch gut 15 sm bis Alanya.
Der Wind lässt nach, seit einiger Zeit sind die Lichter an der Küste sehr gut auszumachen. Langsam geht es in Richtung des lange ersehnten Zieles. Je näher es dem Ende zugeht, umso mehr Navigationslichter, der weiteren Teilnehmer, tauchen in unserer Nähe und auch am Horizont auf. Nur die Konzentration nicht verlieren.
Der Wind wird immer schwächer und schläft gar ein. 2 Mal kurz den Motor gestartet und jeweils gut 10 Minuten unter Motor gefahren können wir dazwischen immer wieder segeln. Nur noch 15 sm bis Alanya. Wieder herrscht absolute Flaute. Nervenzermürbend! Also alle Segel raus und bei 4 Knoten Wind gesegelt, nein getrieben. Plötzlich, aus heiterem Himmel, der Wind kommt, schnell und stark. Innerhalb weniger Sekunden steigt der Windanzeiger auf über 35 Koten an. Schnell alle Schoten los werfen. Zu langsam, die Melina luft an und legt sich beinahe flach aufs Wasser. Alle an Deck, alles klarieren! Die Segel killen in Wind, der beständig auf hohem Nivau bläst.
Die Schoten der Genua sind ausgerauscht und haben sich vertörnt. Der Spibaum, 2 Wochen fest an den Mast gebunden hat sich gelöst und steht nun schräg über das Vordeck. Die Segel so gut es geht reffen und wieder auf Kurs gehen. Langsam kehrt Ruhe ein. Die Melina läuft mit 8 kn Fahrt auf raumen Wind in Richtung Ziel.
Alle sind mit einem Schlag wieder hochkonzentriert. Es ist klar, auch wenn das Rennen schon gut 2 Wochen alt ist und wir beinahe 1.200 sm zurückgelegt haben, das rennen ist erst im Ziel zu Ende. Nochmals Glück gehabt.
Da ohnehin schon alle wach und an Deck sind, wird die letzte Strecke ins Ziel Zusammen gesegelt. Jeder lässt wohl die letzten 2 Wochen für sich nochmals Revue passieren.
Das Ziel ist da. Die Scheinwerfer, die Hupe, der Abschlag. Geschafft. Alle sind erleichtert.
Wie es sich für eine Segelregatta gehört laufen wir unter Segeln über die Ziellinie. Beinahe noch ein kleines Problem mit der VAL die gleichzeitig mit uns, allerdings unter Motor, ins Ziel kommt, und uns wohl nicht gesehen und unseren Vorrang nicht erkannt hat. Interessant, dass genau dieses Schiff zur selben Zeit ankommt, sind wir nicht nach dem Start in Kalamata (vor gut 600 sm) Bug an Bug über Stunden an vorderster Front des Feldes gesegelt.
Der Marinamitarbeiter weist uns einen Liegeplatz zu.
Es sind geschätzte 15 Boote der Regattaflotte im Ziel. Doch entscheidend ist es wie viele Motorstunden die alle gesammelt haben. Wir liegen auf dieser Etappe wohl mit etwas über 4 Stunden ganz gut.
Der Stress fällt sichtlich ab, eine Flasche Retsina, ein letztes Überbleibsel unserer Bordverpflegung wir schell geöffnet und zusammen geleert.
Dann heißt es duschen und Besuch des Marinalokales zum gemeinsamen Frühstück, dann ausschlafen.
Dann heißt es duschen und Besuch des Marinalokales zum gemeinsamen Frühstück, dann ausschlafen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen